Liebe Freunde,
in diesem Jahr hat es etwas länger als sonst gedauert, diesen Weihnachtsbrief zu schreiben. In den vergangenen Jahren waren die Weihnachtsbriefe geprägt von den Berichten über die Schulbauprojekte, über den erfolgreichen Freiwilligeneinsatz, über die neuen Ideen aus dem Herbstseminar. Es hat sich fast immer von selbst ergeben, was in diesem Brief steht.
Auch im vergangenen Jahr war der Weihnachtsbrief anders. Wir berichteten über den Lockdown in Guatemala, die schwierige Situation in den Dörfern und über den Staat, der es nicht schaffte, seine Bevölkerung zu schützen. Wir hofften, dass dies ein einmaliger Brief bleiben würde.
Dem ist leider nicht so. Die Situation in Guatemala und weltweit hat sich noch nicht gebessert. Die Schulen in Guatemala sind zwar wieder geöffnet, aber die Impfkampagne in Guatemala läuft sehr schleppend, so dass man nicht sagen kann, wann größere Teile der Bevölkerung geimpft sein werden. Wir sind sehr froh, dass unsere Projektpartner, ihre Familien und die Arbeiter inzwischen geimpft sind und es ihnen gut geht. Die Pandemie hat mehr denn je offengelegt, wie korrupt die guatemaltekische Regierung ist und ihr Versagen gezeigt für die eigene Bevölkerung zu sorgen. Es vergeht kein Telefonat mit Luis und Estuardo, in dem sie nicht ihre Enttäuschung über den Staat und die Regierung äußern. Guatemala ist das Land mit der niedrigsten Impfquote in der Region.
Es gäbe genug Anlass zu verzweifeln.
Aber gerade in dieser Situation ist es die Hoffnung, die uns bleibt, um uns einen Weg aus der Krise zu zeigen. Denn nur, wenn wir wissen, was wir nicht (mehr) wollen, öffnet uns dies die Augen für eine neue, bessere Zukunft und für Wege dorthin. Dazu braucht es aber Veränderungen. Der Schlüssel dafür sind Bildung und Teilhabe. Das wollen wir mit unseren Projekten den Menschen im Hochland von Guatemala geben. Dafür arbeiten wir als drei Vereine Esperanza e. V., Freundeskreis Guatemala e. V und OYAK e. V. das Jahr über zusammen. Mehr denn je haben wir uns als drei Vereine zusammengeschlossen, um gemeinsam erfolgreiche Projekte umzusetzen, und dafür zu sorgen, dass es den Menschen besser geht.
In diesem Jahr haben wir ein neues Intranet aufgebaut. Unter widrigen Umständen und mit großem Engagement haben wir ein Herbstseminar mit spannenden und öffnenden Impulsen für die Zukunft durchgeführt. Wir haben mit Luis und Estuardo trotz Corona drei neue Schulbauprojekte angestoßen. Unsere Kommunikation mit ihnen und zwischen uns ist direkter, digitaler und einfacher geworden. Wir haben so schnell auf Veränderungen reagieren können. Und wir haben viele Spenden für unsere Projekte und die Nothilfe sammeln können. Herzlichen Dank an Alle für diese Treue und den Einsatz.
Das macht Hoffnung. Wir alle sind gewillt, weiter hart für die Sache zu arbeiten und uns für die Vereine und für die Gemeinschaft zu engagieren. Das ist der Spirit, den wir brauchen.
Daher wünschen wir allen erstmal erholsame Weihnachten und alles Gute für 2022. Es gibt viel zu tun und wir freuen uns auf alle, die uns unterstützen.
Muchos saludos de
Oyak e.V. und Esperanza e.V.