Ein Drittel der Weltbevölkerung lebt heute noch in Lehmbauten. Als einer der ältesten, aber auch modernsten Bauweisen kommt er in verschiedenen Formen weltweit vor.
Dies steht mit der klimatischen Situation und der Verfügbarkeit lokaler Rohstoffe in direktem Zusammenhang. Im Gegensatz zu Zement, der in der Herstellung sehr energieaufwändig ist, kann Lehm in der näheren Umgebung aus dem Boden extrahiert werden. Sein Abbau verbraucht sehr wenig Energie. Auch das Recyceln von Lehmgemischen ist in der Regel ohne größeren Aufwand möglich.
Eine besonders wichtige Eigenschaft von Lehm ist sein positiver Einfluss auf das Raumklima. Lehm kann aufgrund seiner physischen Beschaffenheit das Raumklima besonders gut regulieren. Wenn es zu feucht im Raum ist, nimmt der verbaute Lehm die Feuchtigkeit auf, wenn es zu trocken ist, gibt er sie wieder ab. Ebenso kann er Schadstoffe binden und so die Raumluft reinigen.
Um aus dem natürlich vorkommenden Lehm einen Baustoff zu machen, wird dieser gemäß seiner Qualität (mager oder fett) mit mineralischen Füllstoffen (Sand) und pflanzlichen Zuschlagstoffen (Fasern als Bewehrungshilfe) gemischt. Es gibt unterschiedliche Techniken, in denen Lehm in den Schulbauten zum Einsatz kommen kann.